dimanche 17 mai 2015

Eine Rundfahrt durch Verdun und seiner Schlachtfelder


Am 1 Mai 2015 haben wir im Rahmen eines Schüleraustausches die Stadt Verdun besucht. Doch das Ziel dieses Ausfluges war nicht die Stadt als sehenswürdiger Ort sondern dessen grausige Vergangenheit. Um hiervon einen Eindruck zu gewinnen, haben wir das ehemalige nordöstliche Schlachtfeld besichtigt.
Die Schlacht begann am 21. Februar 1916, weil die Deutschen den Stellungskrieg beenden wollten. Verdun war in der Tat ein strategisch vorteilhafter Ort, das Einnehmen der Stadt ermöglichte nämlich einen direkten Marsch nach Paris. Die Alliierten mussten sie an drei Fronten verteidigen. In den ersten zehn Stunden haben die Deutschen zwei Millionen Granaten abgefeuert. Insgesamt sind 60 Millionen Granaten um Verdun herum explodiert und haben den Boden im Durchschnitt bis zu zwölf Meter tief aufgewühlt. All dies ist heutzutage noch sichtbar, auf dem Weg zum "Fort de Douaumont" ist uns die mondähnliche Landschaft aufgefallen, die daraus entstanden ist.
Dieses Fort haben wir besichtigt, und durch unseren engagierten Führer haben wir erfahren, dass es mit 27 andern Forts eine Verteidigungslinie um Verdun bildete. Dieses Fort hat sieben Meter dicke Wände, davon 2,5 m aus gepanzertem Beton. Die Franzosen haben es für 500 Mann gebaut, aber es wurde von den Deutschen mit über 3.000 Soldaten besetzt, als sie es übernahmen. Als die Franzosen es im Oktober 1916 zurückeroberten, nach acht Monaten deutscher Besetzung, haben dabei 100.000 französische Soldaten das Leben verloren.
Fort Douaumont

Sicht aus dem Fort Douaumont

Wir haben auch die Gedenkstätte "Tranchée aux Baionettes" besichtigt. Die Legende besagt, dass dort Soldaten, die für den Angriff bereit waren, lebendig durch eine Granate begraben wurden. Nur noch die Bajonette schauen aus der Erde. Doch unser Führer sagte, es sei unwahrscheinlich, dass dies tatsächlich dort vorgefallen ist. Eine Granate ist nicht stark genug, um so viel Erde in die Luft zu jagen, die einen ganzen Graben mit Erde überschüttet. Und sogar wenn es eine solche Granate gegeben hätte, dann hätte sie die Bajonette zerstört.
Tranchée aux Baionettes

Tranchée aux Baionettes

Tranchée aux Baionettes

Doch die eindrucksvollste Gedenkstätte bleibt der „Ossuaire de Douaumont“. Dort werden die Knochen von mehr als 130.000 Soldaten französischer als auch deutscher Staatsangehörigkeit aufbewahrt. Dieser 1932 eingeweihte Knochenhaufen dient als Denkmal. Es hat bei uns einen starken Eindruck hinterlassen, die vielen Toten des Ersten Weltkrieges sind durch diesen Knochenhaufen und den davorliegenden Militärfriedhof für uns greifbarer geworden.

Beinhaus von Douaumont

Blick auf die Grabflächen vor dem Beinhaus
Es hat uns viel gebracht, dieses Symbol des Ersten Weltkrieges zu besichtigen. Wir haben dadurch mehr über dieses furchtbares Ereignis erfahren und können uns jetzt ein besseres Bild davon machen.

Text/Fotos: Florian Fourier, Maxim Dieckert, Luca Kastner